Konfirmations- und Religionsunterricht

Das gottesdienstliche Leben spielt eine wichtige Rolle im Leben einer Kirchengemeinde. Pfarrer und Lektoren treten dabei in Erscheinung, und es ist allen Gemeindegliedern klar, dass der Gottesdienst und die Predigt zu den Kernaufgaben des Pfarrers gehören.

Konfirmationsunterricht

Auch der Konfirmandenunterricht ist solch eine offensichtliche Tätigkeit des Seelsorgers. In unserer Gemeinde findet er zwischen Schulbeginn und Pfingsten statt. Die jungen Leute besuchen in dieser Zeit regelmäßig den Gottesdienst und gestalten hin und wieder auch einen Gottesdienst mit. In den wöchentlichen Unterrichtstunden werden sie darauf vorbereitet, an ihrer Konfirmation ein verantwortliches ‚Ja’ zum christlichen Glauben zu sprechen und zu leben. Was bei der Taufe über sie verfügt wurde, darüber sollen sie nun selbst entscheiden: Will ich dem Segen Gottes, der über meinem Leben steht, trauen und Gott in mein Leben einbeziehen oder nicht?!

Um die Verankerung des Konfirmandenunterrichtes in der Gemeinde zu verdeutlichen, sollen im neuen Unterrichtsjahr immer wieder auch Mitarbeiter der Kirchengemeinde einbezogen werden, um kirchliches Leben anhand ihrer Erfahrungen zu vergegenwärtigen.

Was mancher allerdings nicht weiß, ist, dass jeder Pfarrer eine gewisse Anzahl Schulstunden vor allem an weiterführenden Schulen zu unterrichten hat. In meinem Fall sind das im kommenden Schuljahr zehn Wochenstunden, die ich als Religionslehrer am Bundesgymnasium Stockerau, am Erzbischöflichen Aufbaugymnasium Hollabrunn sowie in den Stockerauer Hauptschulen für die evangelischen Schüler anbiete.

Neben der wichtigen Wissensvermittlung stellt dieser Unterricht für mich auch eine konkrete Form der Jugendarbeit dar: Sich in unserer schnelllebigen und instabilen Welt und unserer zergliederten Gesellschaft mit ihren viel zu vielen Angeboten und Möglichkeiten zu Recht zu finden und eine Orientierung für das Leben zu gewinnen, ist wirklich schwer geworden. Umso wichtiger sind für junge Menschen Orte, an denen sie Erwachsenen begegnen, denen sie vertrauen können, die ihnen im Gespräch den Sinn für die Dinge des Lebens schärfen, die man nicht kaufen kann, die man geschenkt bekommt, wenn man sich ihnen zuwendet und ihren Wert erkannt hat: Freundschaft, Gemeinschaft, Gottvertrauen, Achtsamkeit im Umgang mit Menschen und Dingen, Vergebung , konstruktive Kritik und ein Gespür für das Wesentliche …

Religionsunterricht

Der Religionsunterricht bietet diese Möglichkeit. Immer wieder erlebe ich die jungen Leute dabei als ausgesprochen interessiert, gesprächsbereit und motiviert, das Gelernte auf die eigene Lebenssituation anzuwenden.

Themen, die im Unterricht behandelt werden, sind unter anderem: das Land Israel, Leben zur Zeit Jesu, Jesu Botschaft, der Tod im menschlichen Leben (Gestalten des Todes, Sterben, Hospizarbeit, Begräbnis ) und das was danach kommt, die Umsetzung biblischer Geschichten in der Kunst am Beispiel Marc Chagalls, Auslegung der beiden Schöpfungsberichte am Anfang der Bibel, Leben und Wirken Martin Luthers.

Pfr. Christian Brost