Projekt "Friedensarbeit"

Masahisa Goi und die Akupunktur der Welt

Dem brennenden Wunsch, einer der Fäden zu werden, die Himmel und Erde verbinden, gebe ich mich hin.

Masahisa Goi wurde am 22. November 1916 in Tokio, Japan, geboren. Er wuchs mit seinen acht Geschwistern in einfachen Verhältnissen auf. Schon in seiner Kindheit und Schulzeit war er von dem Wunsch erfüllt, Lehrer oder Schriftsteller zu werden. Kulturell prägten Masahisa vor allem die in Japan vorherrschenden Religionen, der Buddhismus und der Shintoismus.

Nachdem Masahisa Goi Zeuge der Verwüstung durch den Zweiten Weltkrieg und des Abwurfs der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki geworden war, stellte er sein Leben in den Dienst der Friedensarbeit.

„Möge Frieden auf Erden herrschen“ war seine Vision für die Menschheit und die gesamte Schöpfung. Er war überzeugt, dass diese Botschaft die Kraft hat, Menschen verschiedener Kulturen, Glaubensrichtungen und Traditionen im Geist der universellen Liebe und Einheit zusammenzubringen. 

Unmittelbar nach Kriegsende, erkrankte er schwer und erlangte im Verlauf dieser Krankheit, das, was er selbst „Einheit mit dem Göttlichen Selbst“ nannte.

1951 begann Goi Menschen um sich zu sammeln, die sein Anliegen teilten. 1955 gründete er die „World Peace Prayer Society“ als eine an keine Religion gebundene Friedensbewegung, die sich für eine Welt, in der alle Kulturen, Bräuche, Religionen, ethnischen Gruppen und alle Lebensformen respektiert werden einsetzt und so Wegbereiter für eine friedvolle Welt sein will. Die „World Peace Prayer Society“ hat heute als NGO ihren Sitz in New York.

1. Friedenspfahl 1969

Weltweite Friedensgebete, Friedensmeditationen und der jeweiligen Kultur angepasste Rituale werden seither von der „World Peace Prayer Society“ veranstaltet. Zu den bekanntesten Aktionen zählt die „Akupunktur für die Welt“. Goi bezeichnete damit das weltweite Errichten von Friedenspfählen und -säulen. 

1969 wurde der erste Friedenspfahl errichtet – heute stehen weltweit etwa 200.000.

Auch vor unserer Kirche in Stockerau haben wir ein solches Friedensmal errichtet. Ganz im Sinne Gois ist auch unser „Akupunkturpunkt“ mittlerweile zu einem Ort geworden, der sichtbar die Friedenssehnsucht ausdrückt. Verschiedene Religionsgemeinschaften und auch politische Parteien aller Couleurs haben sich in den letzten Jahren dort zum Friedensgedenken versammelt. Schließlich hat sogar die Stadtgemeinde den Platz offiziell als „Friedensplatz“ benannt.

Goi starb 1980. Danach übernahm Gois Adoptivtocher Masami Saionji die Leitung der internationalen Organisation.

Leo Pfisterer